Zum Inhalt springen

Was ist Somatic Experience (SE)

Peter Levines therapeutische Arbeit

… konzentriert sich auf die Entwicklung von Somatic Experiencing ® (SE), einer Methode zur Lösung von traumatischem Stress. Sein Ansatz basiert auf der Idee, dass der Körper nach einem Trauma, egal wie lange es zurückliegt, blockierte Energien speichert, die durch SE langsam und sanft freigesetzt werden können.

Der Begriff Somatic Experiencing lässt sich etwa als »körperliches Erleben« übersetzen. Da wir alle Menschen in unserem Körper leben, möchte man meinen, dass der therapeutische Ansatz legitim wäre.

Die Integration des Körpers in die psychotherapeutische Arbeit ist einerseits kein neuer Ansatz und empirisch gut belegt. Und doch ergab eine kleine private Suche nach etwaigen therapeutischen Angeboten nur wenige Treffer im Umkreis von 50 Kilometer. Zu erwähnen wäre noch, dass sämtliche Angebote für Selbstzahler waren.

Die Körper – fokussierte Traumatherapie-Methode, geht davon aus, dass Trauma durch im Nervensystem feststeckende Überlebensenergie entsteht, die nicht durch Bewegung aufgelöst werden konnte. Im Hinblick auf evolutionäre Aspekte, dass Überlebensprinzipien im Nervensystem fest verankert sind, halte ich die Einbeziehung des Körpers als immens wichtig.

Wichtige Strategien in SE sind die Stabilisierung, die sich stark auf die Polyvagal Theorie stützt, und die übergeordneten Techniken Titration (kleinste Schritte) und Pendulation (wechselnde Fokussierung zwischen Stress und Ressourcen), wie nachfolgend näher beschrieben.

Gegenüber vielen anderen Methoden der Traumatherapie liegt eine deutliche Betonung auf Sanftheit des Ansatzes von Peter Levine.

Wie funktioniert Somatic Experiencing?

  • Der Therapeut baut eine vertrauensvolle Beziehung zum Klienten auf und schafft einen sicheren Raum für die Therapie.
  • Der Klient wird angeleitet, seine körperlichen Empfindungen wahrzunehmen, vornehmlich diejenigen, die mit dem Trauma verbunden sind. Dabei sind Empfindungen an konkreten Körperstellen wie Druck, Spannung, Kribbeln, Kälte/Wärme etc. klar benennen zu können.
  • Durch „Pendeln“ zwischen angenehmen und unangenehmen Empfindungen wird der Klient ermutigt, seine blockierten Energien langsam zu entladen.
  • Der Therapeut unterstützt den Klienten dabei, positive Mikrobewegungen auszuführen, die die negativen Spannungen transformieren können.

Ziele von Somatic Experiencing

  • Die natürliche Selbstregulation des Körpers wiederherstellen – zurück in ein erfülltes Leben
  • Die Symptome von traumatischem Stress lindern – sich wieder ein Stück freier erfahren
  • Die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Selbstregulation stärken – um selbstwirksam zu werden

Anwendungsbereiche von Somatic Experiencing

  • Schocktrauma
  • Frühes Bindungs- und Entwicklungstrauma – aus meiner Sicht ist hier SE besonders wertvoll
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Andere psychische und physische traumabedingte Gesundheitsprobleme

Durch die Kombination von körperorientierter Arbeit und achtsamer Wahrnehmung kann Somatic Experiencing eine äußerst wirksame Methode zur Traumaheilung sein und gewinnt in Deutschland an Bedeutung.

SE und die Polyvagal-Theorie betonen, dass psychische Symptome oft eine Selbstregulationsstörung des autonomen Nervensystems darstellen und dass Sicherheit und Verbundenheit durch die Aktivierung des ventral-vagalen Zustands im therapeutischen Setting als zentrales Heilungsprinzip gilt.

Der Somatic Experience Ansatz nach Peter Levine, erlaubt einen „Neustart“ des gestörten autonomen Nervensystems bei traumatisierten Patienten und hilft das Nervensystem wieder zu regulieren.

frei nach Woltemade Hartman

Im historischen Kontext und der Entwicklung der Körperpsychotherapie stellt die unauflösliche Verbindung zwischen Soma und Psyche (Körper und Seele) einen zentralen Faktor für psychisches Wohlbefinden und Entwicklungsprozesse des Menschen dar.

Die Vielschichtigkeit des Ansatzes möchte ich zum Abschluss betonen und folgende Voraussetzungen sehe ich:

  1. Die Achtsamkeit gegenüber eigenen körperlichen Reaktionen muss ausgebildet sein.
  2. Wertfreies Wahrnehmen dessen, was einem der Körper widerspiegelt.
  3. Fähigkeit, das in den Kontext der psychischen Problemlage setzen.
  4. Die eigene Bedürfniswahrnehmung sollte entwickelt sein.

Zuletzt ein kurzes Video von Sandra Hintringer, das alles Wesentliche noch einmal zusammenfasst.

Welches Problem haben Sie, das Sie bisher nicht lösen konnten? Wobei kann ich Ihnen helfen?

PS: „Somatic Experiencing ® ist eine eingetragene Marke von Peter A. Levine oder Somatic Experiencing ® International.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert